Erlebnisreisen Überblick

Montag, 3. Dezember 2012

Georgetown, auf der Insel Penang


Zum Abschluss seiner Malaysia Erlebnisreise berichtet Christian von der Stadt Georgetown, dem Schmelztiegel asiatischer Kulturen

Erlebnisreise Malaysia: Cheong Fatt Tze Mansion
Eingang der Cheong Fatt Tze Mansion in Georgetown
Georgetown im Nordwesten des Festlands soll der krönende Abschluss unserer dreiwöchigen Erlebnisreise quer durch Borneo und Malaysia werden. Die Erwartungen sind hoch, denn Reiseführer, Journalisten und die lokalen Vermarkter sind sich ausnahmsweise einmal einig: wenn Malaysia das echte Asien ist, dann kann man es hier in Georgetown in hoch konzentrierter Dosierung erleben. Nirgendwo anders leben Chinesen, Inder und Malayen so dicht (und weitestgehend harmonisch) beeinander und nirgendwo anders sind ihre Kulturen so lebendig. 

Unsere Sinne werden regelrecht mit Gerüchen, Farben und orientalischen Klängen geflutet als wir an der Kreuzung Lebuh Penang/ Lebuh China mitten im Little India Viertel stehen. Die Luftfeuchtigkeit zwischen 80 und 90% tut ihr übriges. Zusammen mit der hohen Lichtintensität sorgt sie für hitzige, überbelichtete Bilder auf dem Display des eilig gezückten Fotoapparats. 

Restoran Daun Pisang, Georgetown
Jetzt wollen wir die überall gelobte Küche Georgetowns testen, sie soll die beste im ganzen Land sein. Und tatsächlich, im Restoran Daun Pisang essen wir nebst anderen Leckereien ein köstliches Mutton Kerma, mariniertes Fleisch in einer Mandelsafransoβe. Das Restaurant ist voll mit indischen Gästen (immer ein gutes Zeichen!), die ihre Currys mit den Fingern essen und uns dabei immer wieder freundlich zulächeln. Wir bestellen noch ein Apfel-Lassi, ein sehr erfrischendes und fein gewürztes Joghurt-Wasser-Getränk und setzen unseren Spaziergang fort. Schon bald tauchen Moscheen, islamische Suppenküchen und chinesische Tempel auf. Inmitten soviel althergebrachter Kultur entdecken wir plötzlich eine dreigeschössige Kunstgalerie, in der uns der Schmuckdesigner Jonathan Yun sein Handwerk erklärt (88 Lebuh Armenian). Jonathan ist Strait Chinese, ein Abkömmling jener Chinesen, die sich in der Kolonialzeit rund um die Handelshäfen Penang, Melakka und Singapur niederlieβen und über die Jahrhunderte eine ganz eigene Kultur entwickelten. Als Georgetown 2008 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wird, entwirft er prächtige, in dieser Tradition stehende Schmuckstücke, die während der Feierlichkeiten von den Topmodels des Landes getragen werden. 

Freitag, 30. November 2012

Ach ja, Borneo gehört ja auch zu Malaysia…

Der vierte Teil des Malaysia Reiseberichts von Vive Caminos Gründer Christian berichtet von der Insel Borneo und einer abenteuerlichen Bergbesteigung.


Erlebnisreise Malaysia: Nasenaffe
Nasenaffe in Malaysia
… zumindest zum Teil. Ingesamt ist das zwischen Malaysia, Indonesien und Brunei aufgeteilte Borneo die drittgröβte Insel der Erde. Der malaysiche Teil ist flächenmäβig gröβer als das malayische Festland, aber sehr viel dünner besiedelt. Während die Provinz Sarawak das kulturelle Erbe verschiedener Indianerstämme pflegt, erscheint einem Sabah bis auf die kreislaufgefährdenden Temperaturen als ein zum Rand mit Wildleben vollgestopfter Garten Eden.

Kuching, die Hauptstadt Sarawaks, entäuscht uns ein wenig. Wahrscheinlich sind unsere Erwartungen zu hoch gesteckt, in diversen Bescheibungen ist von einer einzigartigen Melange zwischen Indochino-Flair und asiatischem Trendsetting die Rede. Auβerdem ist das Wetter an diesen drei Tagen ziemlich mies. Kuching selbst ist überschaubar. Die Jalan Carpenter ist der Bezugspunkt für chinesische Kaufleute, die zwischen Antiquitätengeschäften, Suppenküchen und buddhistische Tempeln hin und her wieseln. Während Little China durchaus seinen Reiz hat, bleibt uns dieser im anliegenden Little India verborgen. Hier scheint es vielmehr so zu sein, dass geschäftstüchtige Chinesen Ihre Läden von indischen Einwanderern bewirtschaften lassen, deren Kultur aber so gut wie unsichtbar bleibt. Im Umland von Kuching gibt es einige sehenswerte Ausflugsziele, die aber ein paar Tage Zeit und etwas Vorbereitung verlangen. So hätte uns der Besuch eines echten Longhouses und der Austausch mit den dort lebenden Einheimischen interessiert. Wenn einer unserer Leser diesbezüglich Erfahrungen gesammelt hat, würden wir uns über eine Mitteilung sehr freuen. 

Tauchparadies Tioman Islands


Im dritten Teil des Berichts über seine Erlebnisreise nach Malaysia schwärmt Reiseprofi Christian von den wunderschönen Tioman Islands und was diese zu einem wahren Paradies machen.


Erlebnisreise Malaysia: Tioman Islands
Tioman Islands, Malaysia
Auch wir können uns der Wirkung, die hochglanzpolierte Fotos von Traumstränden und türkisklarem Wasser auf den Stadtmenschen gemeinhin ausüben, nicht ganz entziehen. Nur haben uns die langjährige Arbeit in der Tourismusbranche und die zahlreichen Reisen in exotische Länder gelehrt, dass das Versprechen auf einige Urlaubstage im Paradies gar nicht so einfach einzulösen ist. Definieren wir "Paradies" einmal so: fernab vom eigenen Alltag, ein versteckter oder zumindest nicht zu überrannter Küstenabschnitt, weiβer Sandstrand mit ein paar schattigen Plätzchen, angenehme Bedingungen zum Baden im Meer, gut verträgliches Klima und ein Mindestmaβ an Sonne, weitestgehend intakte Umwelt und eine artenreiche Natur, eine der eigenen Gewohnheit in punkto Ausstattung, Sauberkeit und Service entsprechende (besser: sie übertreffende) Unterkunft, sowie abwechslungsreiche Optionen den Tag auch tatsächlich so als wäre man im Paradies zu verbringen. Bis hierher schaffen es noch eine Reihe von klassischen "Traumzielen". Allerdings möchten wir ein weiteres, für uns entscheidendes Kriterium hinzufügen: Authentizität. Wenn wir (fast) bis ans andere Ende der Welt reisen, möchten wir auch tatsächlich in eine andere Welt eintauchen und nicht in einem sterilen Luxusresort mit levierten Neureichen landen, die von einem ganzen Tross untertäniger Bediensteter umschmeichelt werden. Malediven oder Bahamas? Hauptsache das Club Sandwich schmeckt! Da nehmen wir lieber die Fährte der Backpacker auf - die wissen oft am Besten, wo diese einzigartigen Fleckchen Glück zu finden sind. Eine wilde Insel und ein bisschen Extra Komfort, wir sind ja nicht mehr zwanzig, das wäre es doch! Wir haben sie gefunden, Tioman Islands im Osten des malaysischen Festlands! 

Freitag, 23. November 2012

Wissenswerte Hintergründe für Ihre Malaysia Reise


Im zweiten Teil des Malaysia Flitterwochen Reiseberichts schreibt Vive Caminos Gründer Christian über interessante Fakten zur Geschichte und Kultur Malaysias.


Erlebnisreise Malaysia: Straits Chinesen
Straits Chinesen in Malaysia
Malaysia ist ein multi-ethnischer Staat mit einer schillernden, aus dem Mittelalter bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts reichenden Kolonialgeschichte. Die Portugiesen sind die ersten, die sich im 15. Jahrhundert den Zugang zu orientalischen, in Europa hochgehandelten Gewürzen sichern und nebenbei ihren christlichen Glauben in die Welt tragen wollen. Die Eroberung von Melakka erlaubt ihnen die Kontrolle über eine wichtige Handelsroute, die zuvor bereits von den Indern und Chinesen genutzt worden war. Es folgen Holländer und Briten, deren East India Company 1786 in Penang, im Norden des heutigen Malaysias gegründet wird. Sogenannte Straits Chinesen beginnen zwischen den Kolonialherren und der einheimischen Bevölkerung zu vermitteln und sich als einflussreiche Händler zu etablieren. 

Freitag, 16. November 2012

Was macht Malaysia zu so einem attraktiven Reiseziel?


Seine Flitterwochen verbrachte Vive Caminos Gründer Christian mit seiner Frau Alejandra in Malaysia. Dies ist der erste Teil einer Reihe, in der er von seinen Abenteuern und Erlebnissen berichtet und den ein oder anderen Tipp für Malaysia- und Asienfans hat.

 

Erlebnisreise Malaysia: Penang
Penang, Malaysia
Das ganze Jahr über empfehlen wir unseren Kunden frühzeitig zu buchen und dann setzen wir uns für unsere eigene Hochzeitsreise selber erst auf den letzten Drücker in Bewegung! Im Juli hatten wir uns also endlich für Malaysia im September entschieden. Warum Malaysia? Erstens, weil wir gehört hatten, dass die asiatische Kultur dort sehr lebendig und die westlichen Einflüsse weniger spürbar sind. Zweitens, weil der Monat September im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern in Malaysia noch relativ trocken ist, wie ein Blick auf einen Wetterdienst bestätigt. Besonders reizvoll sind auβerdem die Kontraste zwischen ultra-moderner Groβstadt (Kuala Lumpur) und indigenem Landleben (Sarawak), zwischen dem höchsten Berg Südostasiens (Mount Kinabalu) und einem bis auf 40 Meter Tiefe absinkenden Taucherparadies (Sipadan), zwischen buddhistisch-konfuzianischen Einflüssen aus China und dem zunehmend selbstbewussten Auftreten des malayischen Islams. 

Donnerstag, 6. September 2012

Aserbaidschan - eine Reise, die es in sich hat

Der Autor Peter Ziganek lebt und arbeitet in London als Direktor einer amerikanischen Investmentbank und machte sich auf Erlebnisreise nach Aserbaidschan.

Start der Reise in Baku


Erlebnisreise Aserbaidschan: Baku
Moschee in Baku, Aserbaidschan
Es war die Hochzeit unserer Freunde in Baku, die wir als Anlass nahmen, eine einwöchige Rundreise durch Aserbaidschan im August zu bestreiten. Der Visaprozess erwies sich als kompliziert, die Auswahl der Flüge war limitiert und viele Fragen während der Vorbereitung blieben offen, da nur wenige Informationen über unser Reiseziel vorab erhältlich waren. Entgegen unserer sonstigen Vorgehensweise entschieden wir uns daraufhin, die Hilfe einer spezialisierten Reiseagentur in Anspruch zu nehmen, Azerbaijan24, was sich später als goldwert herausstellte.

In Baku gelandet, wurden wir von einem netten Aseri im mittleren Alter pünktlich vom Flughafen mit einer veralteten M-Klasse abgeholt, und wir machten uns sogleich auf den Weg nach Quba, eine mittelgroße Stadt im Nordosten des Landes, am Fusse des Kaukasusgebirges. Die Straßen waren anfangs in einem sehr guten Zustand, doch wurden dann immer holpriger je weiter wir uns von der Hauptstadt entfernten.  Die erste Nacht verbrachten wir im Hotel Oskar, ein sauberes und praktisches, doch uncharmantes Budgethotel an einer stark befahrenen Straße der Stadt.

Eine Reise nach Panama

In diesem Artikel berichtet Christian, der Gründer von Vive Panamá, von seiner letzten Panama Reise im Oktober 2011.

Ankunft in Panama

 

Nie zuvor hatte ich die Puente de las Américas überquert. Wie sie sich im Fenster des Minibusses abzeichnet, überkommt mich eine groβe Freude darüber, wieder zurück in Panamá zu sein. Auf der einen Seite der Panamakanal, der seinen Weg zum Atlantik sucht. Auf der anderen Seite die "Blätterteigarchitektur" des Frank O’Gehry, das Biodiversitätsmuseum, das am Causeway de Amador wie der Diamant an einer Kette glänzt und funkelt. Noch zehn Minuten bis zu unserer Unterkunft, dem Hotel Intercontinental Playa Bonita.

Man sagt, dass sich ein Besuch des Hotel in abgelegener Lage vom Stadtzentrum lohnt, doch drei Tage vor Ort gelange ich zu gegenteiliger Meinung. Zu allererst, Playa Bonita ist kein, wie es der Name verspricht, schӧner Strand, sondern eine schmale Bucht mit grauem, grobem, teilweise schmutzigem Sand (der schӧnste Strand um Panama City ist und bleibt der eine Stunde entfernte Playa Blanca). Das Hotelpersonal scheint nicht darauf vorbereitet, in einem Hotel dieser Kategorie zu arbeiten, demzufolge ist der Service leider recht arm. Auch die Unannehmlichkeit, aus der Dusche zu steigen und kein Handtuch vorzufinden, schlägt nach dreimaligem Anrufen und 45 Minuten Wartezeit in Wut um. Das Frühstücksbuffet ist ein weiterer Punkt, der mehr an ein mittelmäβiges Hotel auf Mallorca erinnert, als an eine internationale 5-Sterne-Hotelkette.  

Erlebnisreise Panama: Panama City
Plaza de Bolivar, Panama City
Sprechen wir besser von den Hotels, die uns bei Vive Panamá gefallen - kleinen Hotels mit Charme. Von diesen haben wir einige neue in der Altstadt (Casco Viejo) entdeckt und als groβartig befunden. Zum Beispiel das neue Hotel Casa del Horno. Eingeweiht im August des vergangenen Jahres verfügt das Hotel über moderne, geräumige und liebevoll dekorierte Räume. Das von zwei Italienern geführte Hotel entspricht unserer hӧchsten Hotelkategorie, gleichwertig mit dem Hotel Las Clementinas, wenn auch in anderem Stil. Für uns bleibt die eleganteste Variante, um in der Altstadt zu logieren das zuletzt genannte Hotel Las Clementinas. Welch ein Genuss, hier aufzuwachen, im franzӧsischen Bistro unten an der Straβe zu frühstücken, sich bei einem Spaziergang zwischen den restaurierten Kolonialhäusern zu verlieren, einen Kaffe auf dem Plaza de Bolivar zu trinken und eine Runde über den Fischmarkt zu drehen, wo man den frischen Fang vom Morgen für nur wenige Dollar zum Mittag verspeisen kann.