Im Frühjahr dieses Jahres unternahm Christina, Spezialistin für Panama- und Kolumbienreisen bei Vive Caminos eine fünftägige Reise nach Marrakesch und berichtet in diesem Artikel beeindruckt und begeistert von ihren Erlebnissen.
In Casablanca gelandet, beginnt das kleine Afrikaabenteuer - mit der Zugfahrt ins 240 Kilometer weiter südlich gelegene Marrakesch. In den nicht mehr neuesten, doch bequemen Polstern durchfahren wir die nordafrikanische Landschaft, die grüner als erwartet an den Fenstern vorüberzieht. Die Nacht bricht schnell herein und so ist unser erster Eindruck von Marrakesch geprägt durch das abendliche Treiben und Lichterspiel der brodelnden Metropole. Unsere Herberge ist einer der traditionellen Riads in der Altstadt Marokkos. Angesichts der Schönheit dieser mehrstöckigen Altbauten sowie der herzlichen marrokanischen Gastfreundschaft, sollte man für das wahre Marokko-Feeling auf jeden Fall in einem der (angeblich etwa 1500) Riads unterzukommen. Die Riads verfügen über mehrere Zimmer, die alle zum offenen Patio zeigen. Den Patio des Hotel Cecil schmückt eine riesige Palme, die weit in den Himmel ragt und selbst auf der Dachterrasse muss man den Kopf in den Nacken legen, um ihr Ende sehen zu können.
Einer der Innenhöfe des Palais de la Bahia |
Wir beginnen unsere Marrakesch-Erkundung mit dem Besuch der Paläste. Der Palais de la Bahia ist einer der maurischen Paläste aus dem späten 19. Jahrhundert. Symmetrisch angeordnete, aufwendig gestaltete und im maurischen Stil dekorierte Hallen, Gänge und Zimmer, unterbrochen von Innenhöfen, in denen Springbrunnen plätschern und Orangenbäume Schatten spenden. Und jede Menge Besucher, von denen anscheinend jeder seinen eigenen Reiseführer in der jeweils eigenen Sprache hat. Der ganz in der Nähe gelegene El-Badi-Palast, auf dessen Mauern Störche nisten, besticht durch seinen morbiden und doch pompösen Charme. Im 16. Jahrhundert soll er die größte Palastanlage des arabischen Maghreb gewesen sein. Heute dient das riesige Ruinengelände teilweise als Veranstaltungsort, zum Beispiel im Juli zum Festival National des Arts Populaires.